Der Sensor besteht aus einer einfachen Spule mit Ferritkern. Zusammen mit einem Widerstand bildet dies ein R-L Netzwerk, dessen Zeitkonstante von einem TDC gemessen wird. Wenn man eine Schaufel des Verdichterrades vor die Spule legt, ändert sich die Zeitkonstante des R-L Netzes. Eine DSP Einheit nach der TDC-Messeinheit verarbeitet die Zeitdaten, identifiziert den Durchgang jeder einzelnen Lamelle und berechnet die Drehzahl.
Die Zeitmessung erfolgt mit sehr hoher Präzision. Die Auflösung liegt bei ca. 125 ps. Die Zeitkonstante des R-L Netzwerks kann sehr klein sein, was hohe Abtastraten im Bereich von 1 bis 3 Millionen Abtastungen pro Sekunde ermöglicht.
Die physikalische Wirkung des Lamellenmetalls auf L variiert je nach Metall. Das PICOTURN System ist derzeit für Aluminiumräder optimiert. Das System ist grundsätzlich auch für andere Metalle geeignet. Die Messempfindlichkeit und damit der erforderliche Abstand zwischen Sensor und Rad variiert jedoch je nach Material und Schaufeldicke.
Bei Aluminium variiert der maximal nutzbare Abstand zwischen Sensor und Rad typischerweise von 0,8 mm (32 mm Räder) bis 1,6 mm (90 mm Räder). Durch die Verhältnismessung ist kein Abgleich der Sensorspule erforderlich. Die Länge des Kabels zwischen Sensor und Steuerung kann bis zu einigen Metern betragen. Dies ermöglicht die Trennung der Elektronik von den Sensorkomponenten und reduziert thermische und schwingungstechnische Einflüsse auf die Elektronik. Für größere Entfernungen wird der Einsatz des PT2G Systems empfohlen, das eine erhöhte Störsicherheit durch integrierte Signalverarbeitungs- und Verlängerungskabel nur auf der digitalen Seite des Systems aufweist.
Diese spezielle Art der Messung basiert vollständig auf Magnetfeldern. Es ist somit völlig immun gegen Verzerrungen oder Empfindlichkeitsverluste durch Schmutz oder andere Faktoren, die die Erkennung optischer oder elektrischer Felder beeinflussen würden. Es erkennt das Rad selbst und erfordert keine Modifikationen an rotierenden Teilen.
